Der erste Workshop:

Malen mit Wut

Mein erster Workshop stand ganz im Zeichen der Wut. Dieses Gefühl, das wir oft unterdrücken oder nicht zeigen wollen, bekam hier endlich Platz auf der Leinwand. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten die Möglichkeit, ihre Wut mit Pinsel, Farbe oder ganz frei auszudrücken. Es war berührend zu sehen, wie unterschiedlich die Werke wurden – kraftvoll, explosiv, manchmal auch still und zurückhaltend. Wut kann so viele Gesichter haben, und genau das kam in den Bildern zum Ausdruck.

Für mich war es spannend und auch befreiend, diesen Rahmen zu halten. Denn obwohl ich selbst große Freude daran habe, Menschen in ihrer Kreativität zu begleiten, ist da auch immer die Angst, vor anderen zu sprechen. Umso schöner war es, diese Hürde zu überwinden. Natürlich lief noch nicht alles glatt – es war holprig an manchen Stellen –, doch genau daraus konnte ich viel lernen.

Wut ist wie ein Sturm, der auf der Leinwand zu einem Tanz aus Farben wird.

Meine persönliche Erfahrung: 

Freude und Überwindung

Der Workshop war für mich mehr als nur eine Premiere. Er war ein Schritt in Richtung Mut. Ich habe gemerkt, wie viel Freude es mir macht, Menschen zu begleiten, wenn sie etwas aus sich herauslassen und auf dem Papier sichtbar machen. Gleichzeitig habe ich gespürt, wie wichtig es ist, Geduld mit mir selbst zu haben. Die Unsicherheit vor Publikum zu sprechen, war da – aber sie hat mich nicht aufgehalten.

Am Ende des Tages überwog die Freude: zu sehen, wie aus innerer Spannung ein künstlerischer Ausdruck entsteht, und zu merken, dass ich diesen Raum dafür eröffnen konnte. Für mich war das ein großer Gewinn, der mich darin bestärkt, diesen Weg weiterzugehen.

Mut wächst dort, wo Freude stärker ist als die Angst.

Das Unperfekthaus:

Ein kreativer Ort

Ein besonderer Teil dieses Erlebnisses war das Unperfekthaus in Essen selbst. Dieser Ort ist wie gemacht für kreative Experimente und Begegnungen. Mit dem Eintritt von nur sieben Euro erhält man nicht nur Zugang zu den unterschiedlichsten Ateliers und Ausstellungsflächen, sondern auch zu einem offenen Raum voller Inspiration. Man kann dort die Kunst anderer bestaunen, Künstlerinnen und Künstler bei der Arbeit treffen oder einfach in den Austausch kommen.

Besonders angenehm: Getränke wie Kaffee, Tee und Softdrinks sind inklusive, sodass man sich frei bewegen, verweilen und kreativ sein kann. Das Unperfekthaus lebt von seiner Offenheit – man darf unperfekt sein, ausprobieren, stolpern, lernen. Für meinen ersten Workshop war es der perfekte Rahmen, weil er genau diese Atmosphäre atmet: frei, kreativ und herzlich.e, zeigt sich: Es war richtig, nicht aufzugeben.

Das Unperfekthaus ist ein Raum, in dem Unvollkommenheit zur Quelle von Schönheit wird.


Gedanken zum Mitnehmen

Kreativität ist ein Weg, Gefühle sichtbar zu machen – auch solche, die wir oft verstecken. Wut kann zerstörerisch wirken, aber sie kann auch Energie freisetzen und Neues schaffen.

Musik für den Moment

Wenn ich auf den Workshop zurückblicke, denke ich an Musik, die kraftvoll und ehrlich ist – Klänge, die nicht beschönigen, sondern die ganze Wucht eines Gefühls tragen.

Abschluss

Mein erster Workshop war ein Start, kein perfekter – aber ein wertvoller. Ich habe gelernt, dass es sich lohnt, über die eigenen Ängste hinwegzugehen und Räume für andere zu öffnen. Und ich freue mich schon jetzt auf alles, was noch kommt.

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